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Werbefirmen & Dialer auf der Schwarzen Liste



Einleitung

Da die Belästigung und das Ausspionieren durch Werbung, Werbefirmen und Wählprogramme (Dialer) immer weiter zunimmt muß sich der Internetnutzer selber zu helfen wissen. Immer nur nach dem Gesetzgeber zu rufen ist vollkommen sinnlos. Einerseits sind die politischen Entscheider technisch rückständig und verstehen nicht wie ein freies Netz funktioniert (abgesehen davon, daß sie ein freies Netz im Grunde auch nicht wollen), andererseits gehört es durchaus zu den Pflichten eines Individuums sich selber über Gefahren zu informieren. Eine vielzahl neuer Gesetze und ein Mehr von Gesetzten wirkt ebenso hemmend, da durch den Gesetzesdschungel schon heute niemand mehr durchblickt.

Ein Baustein in diesem Selbstschutz besteht in dem Ausfiltern von unerwünschten Werbebannern und Seiten mit Wählprogrammen. Sich über solche Methoden zu beschweren hat wenig Sinn, ebenso wie der gezielte Nicht-Kauf derart beworbener Produkte wohl kaum zu einer Rücknahme der Banner führt. Insofern ist wieder einmal der mündige Bürger zur Selbsthilfe aufgerufen. In diesem Falle ist es recht einfach, da jedes relevante Betriebssystem schon von Haus aus die technischen Möglichkeiten zum Abblocken von Werbung mitbringt, einzig eine gewisses Verständnis für die Abläufe beim Surfen im Internet ist notwendig.
Die hier beschriebene Methode ist äußerst effektiv und darüberhinaus ...

  • legal,
  • kostenlos,
  • flexibel, den individellen Bedürfnissen jederzeit anpassbar,
  • erfordert keine zusätzliche Software,
  • erfolgt mit Bordmitteln der Betriebssysteme,
  • browserunabhängig,
  • betriebssystemweit,
  • und bei allen relevanten Betriebssysteme (BeOS, MacOS, UNIX(e), Windows) anwendbar.

Hosts-Datei

Eine hinreichend ausführliche, aber allgemeinverständliche technische Anleitung ist im Attraktor erschienen.[1] Hier sei nur soviel erwähnt, daß der Trick des Abblockens unerwünschter Zugriffe darin besteht, den Servernamen auf denen bekanntermaßen viel Werbebanner oder Wählprogramme abgelegt sind in der Hosts-Datei die TCP/IP-Nummer des eigenen Rechners zuzuweisen. Jede hier abgelegte Adresse wird auf die IP-Nummer des eigenen Rechners (immer 127.0.0.1) umgeleitet. Damit gehen diese Anfragen ins Leere und der Browser versucht keine weiteren Verbindungen dorthin aufzubauen.

Auf allen Systemen muß eine funktionierende Host-Datei eine einfache Textdatei ohne Extension sein (Tab. 1).

Tabelle 1: Ablageorte und Struktur der Hosts-Datei
BetriebssystemPfadStruktur
BeOS/boot/beos/etc/Hosts127.0.0.1 Domänenname.de
MacOS 8-9 (classic)Systemordner:Preferences:HostsDomänenname.de CNAME 127.0.0.1
MacOS X [2]/etc/hosts127.0.0.1 Domänenname.de
Linux/etc/hosts127.0.0.1 Domänenname.de
Windows 3.x und 9xC:\windows\hosts127.0.0.1 Domänenname.de
Windows NTC:\winnt\system32\drivers\etc\hosts127.0.0.1 Domänenname.de
Windows 2000C:\windows\system32\drivers\etc\hosts127.0.0.1 Domänenname.de
Windows XP%systemroot%\system32\drivers\etc\hosts127.0.0.1 Domänenname.de

Serverlisten

Das Zusammenstellen der Werbeserver hört sich nach viel Arbeit an, aber einerseits erkennt man recht schnell eine gewisse Systematik in der Vergabe der Servernamen (ad. ..., ads. ..., banner. .., werbung. ...), so daß man weiß wonach man zu suchen hat. Andererseits kann man bereits auf fertige Serverlisten zurückgreifen, die nur noch in die Hosts-Datei kopiert und ggf. um einige wenige Einträge ergänzt werden müssen:

Abgesehen von der unterschiedlichen Formatierung sind beide Dateien gebrauchsfertig, inhaltlich identisch und enthalten derzeit mehr als 30.000 Einträge (ca. 1 MByte).

Qualifikationsmerkmale für die Filterliste

Die in den Listen enthaltenen Servernamen werden nach definierten Kriterien ausgewählt um sie überschaubar und in handlicher Größe zu halten:

  • Server die hauptsächlich Werbebanner bereitstellen
  • Servernamen aus HTML-Werbemails (Spam; extrahiert aus mehreren Tausend Textkörpern der Mails) in denen u.a. versucht wird durch Links im HTML-Code eine vom Empfänger unbemerkte Rückmeldung darüber zu erhalten, ob die Mail gelesen wurde (Web Beacons) [3].
  • Server die Wählprogramme bereithalten. Es werden i.d.R. nicht die Server aufgenommen, die den Link auf das Wählprogramm enthalten, sondern nur der Server von dem das Wählprogramm geladen werden soll. Dies reduziert die Anzahl der Einträge drastisch.
  • Personen oder Firmen die des Öfteren im Umfeld von Werbung, Dialern und Abzocke unangenehm Auffallen erwerben eine Dauerqualifikation für die Schwarze Liste. Hierbei werden automatisch alle Domänen des Unternehmens auf die Schwarze Liste gesetzt. Ehrenplätze genießen hier bereits folgende Unternehmen und Personen (... besondere Dienste haben sich erworben ...):
    • Affilix Limeted Ltd.
    • Ahnenforschung Ltd.
    • Anaxabia Premium Content Ltd. (Frau Jutta Weintke-Retelsdorf, Herr Benjamin Schimanski)
    • Online Premium Content Ltd.(Rolf Schünemann, Katarína Dovcová)
    • Gebrüder Schmidtlein
    • Vendere Digital Selling & Arbitrage Ltd. & Co KG (Frau Jutta Weintke-Retelsdorf)
  • Das auf den Servern verbreitete Gedankengut ist kein Kriterium für die Aufnahme. Die Listeninhalte dienen der Verringerung der Belästigung und Erhöhung der Sicherheit, aber nicht der Zensur. Jede Form von Zensur ist immer schlecht und daher grundsätzlich abzulehnen — ein Faktum welches im kleingeistigen Deutschland nur schwer zu vermitteln ist.

Diese Listen erheben weder den Anspruch auf Vollständigkeit noch auf immerwährende Gültigkeit, auch wenn alle paar Monate alle Einträge anhand eines vorhandenen DNS-Eintrages und erfolgreichen Pings auf Existenz überprüft werden. Die Wirksamkeit der Liste hängt neben den Surfgewohnheiten des Einzelnen auch von der Anzahl der Anwender ab, die diese Liste benutzen und ggf. mit aktuellen Daten bestücken. Das Internet ist ein flexibles Medium und dementsprechend dienen die Serverlisten mehr als Ausgangspunkt. Wer also weitere oder andere Server oder auch Fehler in der Liste findet, sende mir den Servernamen und einen dazugehörigen Link zum Ausprobieren, damit ich die Listen auf dem aktuellen Stand halten kann. Insbesondere die Betreiber von Servern mit Wählprogrammen erweisen sich als besonders flexibel, so daß hier das Mitmachen besonders wichtig ist.

Abschließend bleibt nur noch der Hinweis, daß jeder Internetbenutzer neben den technischen Maßnahmen zum Schutze seines Rechners auch seine Privatsphäre durch geeignetes Verhalten selber schützen muß. [4, 5]

Referenzen

  1. Werbeblocker — Werbefirmen auf der schwarzen Liste. A. Beck. Attraktor 01/2002
  2. AppleCare Knowledge Base Document #88158: Mac OS X 10.0: How to Add Hosts to Local NetInfo
    http://docs.info.apple.com/article.html?artnum=88158
  3. http://WWW.Pruefziffernberechnung.DE/Datenspuren.shtml#WebBeacons
  4. Datenschutz ist Selbstschutz. A. Beck. Attraktor 01/2004.
  5. Die Globalisierung und ihre Folgen für die Privatspähre. A. Beck. Attraktor 06/2004.

Stand vom 10.01.2010 © seit 2001, Anmibe.DE